jast@www Version 4.2a (archive)
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Offline, Teil 1

Es gab mal eine Zeit, zu der ich nicht mal wusste, was das Internet überhaupt ist. Das hört sich jetzt vielleicht merkwürdig und ungewohnt an, aber das Internet ist gegen Ende des zwanzigsten Jahrhundert entstanden und entstand nicht, wie viele behaupten, bereits zu Beginn der Evolution.

Ein weiteres, ebenso falsches Gerücht ist die Behauptung, das WWW wäre erst nach der Standardisierung der TCP/IP-Protokollsuite entstanden. Das ist natürlich nicht richtig; bevor ich eine IP-Adresse auch nur gesehen habe, kannte ich schon über ein Dutzend Web-URLs. Die habe ich, und das verrate ich jetzt nur sehr ungerne, im Beiheft einer Bravo-Hits-CD gefunden. Die CD habe ich natürlich sofort weggeschmissen, und das Beiheft versteckt. Aber ab und zu habe ich es ausgepackt und ehrfürchtig die URLs gelesen und auswendig gelernt. Ich hatte zwar kein Internet, damals hatte eigentlich noch fast niemand Internet, und in besagtem Heft war sogar erwähnt, wo der Webserver der beworbenen Domain stand (wofür sich ja heute eigentlich kein Endbenutzer mehr interessiert). Außer dieser URL, die zur damaligen Bravo-Hits-Homepage führte, waren im Heft noch die URLs von ein paar längst vergessenen Popbands, die URL der NASA und des weißen Hauses, und vielleicht noch ein paar andere aufgelistet.

Online, Prolog

Irgendwann im Jahr 1998 war ich dann für ein paar Monate in England, an einer Schule mit ca. 200 Computern und einer Standleitung zum Backbone der örtlichen Uni. In dieser Zeit habe ich nicht nur einige kostenlose E-mail-Provider kennengelernt (zuerst Yahoo! Mail und Lycos Mail (powered by iname.com)), sondern nach einiger Zeit auch Provider für kostenlosen Webspace und so weiter. Leider hatte die Schule eine Firewall, durch die man nur mit dem hausinternen HTTP-Proxy hindurchkam, was den Upload auf besagte Webspace-Accounts etwas schwierig machte. Aber: ich hatte ein paar Wochen später meine erste, wenn auch wenig funktionale Homepage. Denn ich hatte einige Zeit früher schon mit Webdesign angefangen, im Rahmen einer Internet-AG an meiner Schule. Dabei sind einige schreckliche Sachen herausgekommen, die garantiert keiner sehen will, aber darüber erzähle ich besser keine Details. Ich kann aber versichern, dass diese bedrohlichen Webseiten nicht mehr existieren.

Offline, Teil 2

Wieder zu Hause angekommen war ich erstmal für eine längere Zeit vom Internet getrennt; meine einzige Möglichkeit, ins Internet zu kommen, war der Internetraum in der Schule, der zu dieser Zeit über eine ISDN-Leitung angebunden war, immerhin zwei Computer beinhaltete und eigentlich eher wie eine Abstellkammer aussah als wie ein Computerraum. Dieses tolle Angebot wurde betreut von einem etwas komischen Lehrer, der aber dafür von allem Ahnung hatte (er hat später im Technikbereich noch sehr oft Windows neuinstalliert). Wenn Sie das jetzt gerade lesen, Herr S., muss ich mich bei Ihnen entschuldigen. Das gibt meine damalige Meinung wieder und nicht meine jetzige.

Später kam dann ein Internetraum mit sage und schreibe acht Computern dazu. Die waren allerdings wieder über eine gemeinsame ISDN-Verbindung am Internet und der Hardwarerouter sorgte mit seinen QoS-Algorithmen dafür, dass bei einer Benutzung von mehr als drei Computern gleichzeitig überhaupt kein Internetzugriff mehr möglich war.

Online, Prolog, Fortsetzung

Dann kam irgendwann eine weitere einschneidende Änderung. Eine große deutsche Computerfirma erklärte sich unwissentlich dazu bereit, mir einen kostenlosen Einwahlzugang zur Verfügung zu stellen. Leider gab es auch hier eine Firewall, die nur mit einem HTTP-Proxy durchgehbar war, aber nach ein bis zwei Monaten habe ich dann noch zufällig einen SOCKS4-Proxy gefunden, mit dem ich dann auch endlich FTP und IRC und so weiter benutzen konnte.

Von da an habe ich natürlich langsam immer weniger sinnvolle Sachen mit dem Computer gemacht und mich eher darauf beschränkt, meine Webseite ständig umzugestalten und neue sinnlose Texte darauf zu veröffentlichen, und stundenlang auf neue Messages in IRC-Clients gestarrt, und so weiter. Aber: viel mehr Weisen, Zeit im Internet zu verschwenden, gab es für mich noch nicht, und das wird mir jeder, der schon einmal versucht hat, Filesharing über SOCKS4 zu machen, bestätigen können.

Online, Teil 1

Dann, eines schönen Tages, hatte ich meine Mutter endlich davon überzeugt, dass ich DSL brauche. Zwei Tage später hatten wir eine monatliche Grundgebühr, die ungefähr 80 Euro über unserer vorherigen lag, und große Probleme bei der Umstellung auf ISDN (es wurde öfters munter zwischen Analog- und Digitalsignalen hin- und hergestellt, und die NTBA-Box kam immerhin fünf Tage nach der Umstellung). Immerhin war zu dieser Zeit das DSL-Modem schon da, auch wenn wir es noch nicht anschließen konnten.

Aber dann war es soweit: ich hatte eine direkte Internetverbindung, und die direkt noch mit einer ziemlich hohen Downloadrate. Ich war begeistert - und fing an, noch mehr Zeit mit IRC und Co. zu verschwenden. Dafür wurde meine Webseite langsam etwas ruhiger - wie man sieht, bin ich erst in der vierten Version der Neuauflage und ich hatte eigentlich vor, es länger bei dieser Version zu belassen, denn jetzt geht das Editieren von Texten eigentlich relativ komfortabel, ohne dass ich auf Funktionalität verzichten müsste.

Die vorerst letzte Änderung war, außer dem neuen Wireless LAN Internetzugang in der Uni, der eigene Webserver, den ich mir mit fünf anderen Leuten teile. Und ich finde, 100 Mbit machen wirklich Spaß.

Offline (Intermezzo)

Dann passierte etwas Furchtbares. Mein DSL-Modem gab den Geist auf. Beim Auseinandernehmen (mit freundlicher Unterstützung von Tobias) ergab sich, dass eine Drahtbrücke weggeschmolzen und sich ein anderes unidentifizierbares Bauteil durch seine Eigenhitze von der Platine heruntergelötet hatte. Nach ein paar Untersuchungen hatte ich ermittelt, dass mir die Telekom ein kostenloses Ersatzmodem zuschicken würden. Ich rief an und sie schickten.

Zwei Tage später kam es, wie versprochen. Leider war ich gerade nicht da, als das Paket geliefert wurde, und es war an meine Mutter adressiert und die war praktischerweise gerade im Urlaub. Als ich also bei der Post vorbeiging, um es abzuholen, passierte gar nichts (man muss dazu wissen, dass ich einen anderen Nachnamen habe als meine Mutter). Mir fiel nichts anderes ein, als eine Neuzusendung zu beantragen (bei der das Paket an's Frachtzentrum in Köln zurückgeschickt wurde und danach wieder zurück nach Brühl kommen sollte), allerdings sollte das mindestens fünf Tage dauern (es lag ein Wochenende dazwischen).

Kein Problem, dachte ich mir, und ich fing an, meine Webseite auf Version 4.1 zu bringen. Neu waren dabei unter anderem viele CSS- und Designspielereien, Unterstützung für mehrsprachige Artikel und ein paar neue Artikel (hurrah).

Während ich das hier schreibe, ist mein Internetzugang immer noch nicht wieder einsatzbereit, und der Tag, an dem die Neuzustellung eigentlich passieren sollte, war gestern. Vielleicht bin ich ja in zwei Wochen oder so wieder einsatzbereit und kann meine ganzen tollen Änderungen hochladen.

To be continued...

Dieser Artikel wurde zuletzt am 21.12.2004 geändert.

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